ELITE REPORT extra
Seit über einer Woche fliegt bei uns im trauten Heim eine Zeitschrift rum, die eine der letzten ZEIT-Ausgaben mitgebracht hat. Der ELITE REPORT extra. In dieser außergewöhnlichen Publikation stellen besondere Banken, Vermögensberater und andere Menschen, die von sich behaupten, sie können mit Geld hervorragend umgehen, sich und ihre Kunsstücke vor. Im Vorwort bejammert die Szene ihre Verluste in letzter Zeit und gibt die Zielsetzung für die kommende Runde so vor:
„Die Gefahren für das verbleibene Vermögen sind alleine schon durch die harten ökonomischen Rahmenbedingungen exorbitant. Darum ist es umso wichtiger, dass Vermögensverwalter einen guten Job machen, um das Vermögen nicht unnötig weiteren Risiken auszusetzen, möglichst vor den Auswirkungen der Krise zu schützen und mit dem Kunden gemeinsam erfolgreich die Gefahren von außen abzuwehren. (…) Der Elite Report 2009 soll den Vermögenden den nötigen Durchblick verschaffen, und die Informationen liefern, welche Adressen für die Verwaltung des meist hart Erarbeiteten empfehlenswert sind.“
Da ich mit IKEA und Ü-Eiern aufgewachen bin, zähle ich mich zum Do-It-Yourself Lager. Für die meisten Anforderungen des täglichen Lebens begnüge ich mich mit einer rumänischen oder niederländischen Gebrauchsanleitung . Ich halte es mit meinem Vermögen auch so, dass ich es selbst verwalte (ein Teil meiner Altersvorsorge steht leider unter Zwangskontrolle wechselnder Finanzminister). Mein Interesse in Sachen eigener Vermögensverwaltung ist aber ähnlich dem der im ELITE REPORT wohlfeil gebotenen Dienstleister: Gefahren abwenden, die Kohle zusammenhalten und den Durchblick bewahren.
Das Magazin rät, eine geeignete Bank zur Sicherung des auch in meinem Fall „meist hart Erarbeiteten“ zu finden. Das leuchtet im Zuge der jüngsten Geschichte ein. Bisher bin ich bei einer Sparkasse, ärgere mich ständig über die Gebühren und habe noch nie eine Anregung erhalten, wie ich mich vor dieser oder den nächsten Krisen schützen könnte, geschweige denn gegen meine persönlichen Kauflaunen und sonstigen ruinösen Risiken.
So habe ich die Seiten des Reports nach einer neuen Bank durchforstet. Besonders gelungen finde ich die Anzeige der liechtensteinischen VP Bank Gruppe. Hier wirbt man mit dem Satz „Der aussergewöhnliche Ansatz war für uns schon immer ein Mittel, um Ihre Erwartungen besser gerecht zu werden. Dies gilt heute mehr denn je.“ Das klingt für mich (und für Herrn Steinbrück sicher auch) überzeugend. Ich glaube außerdem dem derzeit viel beschworenen Paradigma, dass Unternehmen, wenn sie überleben, gestärkt aus Krisen hervorgehen (Ausnahmen bestätigen die Regel: Lidl, Telekom, Bahn…) und das liechtensteinische Bankenwesen hatte ja kürzlich ein ganz eigenes, exklusives Waterloo. Jetzt sind die also stärker denn je.
Ich rufe gleich heute noch in Vaduz an.
Der „aussergewöhnliche Ansatz“ sollte Schule machen, nicht nur beim Umgang mit Geld.
Von den Schweizern Liechtensteinern können wir sicher noch viel lernen.
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