Augustiner Großgaststätten München
Diese bayrische Volksküche mitten im Herzen der Innenstadt Münchens bot uns für einem Abend Schutz vor dem 28. Sommerplatzregen des Jahres und einen Hort, um unseren Appetit zu stillen. Gemeinsam essen in Turnhallen und großzeltigen Notunterkünften hat in Bayern eine lange Tradition und nur für Zugereiste wirken diese Stätten voller Schweiss-, Bier- und Bratengeruch ungewohnt. Es dünkt einen wie die folkloristische Inszenierung der bayrischen Interpretation des real erlebbaren Sozialismus: Der Bankdirektor und der verarmte Beinahe-Angestellte sitzen zusammen an einer langen Tafel, auf harten Holzstühlen und Bänken und genießen die gleichen fettigen Zubereitungen der Großküche. Im Sekundentakt werden die Bierkrüge durch die Reihen an die Tische geschleppt und es wird laut gelacht und gerufen.
Wir haben uns am Krustenbraten mit Kartoffelkloß (draußen wurde auf großen Kreidetafeln immerhin mit „Heute Schlachtfest“ geworben) sowie eine Portion Pfifferlinge, durchsetzt mit allem, was die Küche nicht mehr braucht (ein Eintellergericht Namens „Almteller“ mit Spätzle, Frikadellen, Maultaschen, Röstzwiebeln, Käsesahnesoße und eben Pfifferlingen). Dazu gönnten wir uns ein halbes Helles für 3,60 EUR und ein Pils 0,3l für schlappe 3,55 EUR.
Die Getränke kamen nach einer Minute, das Essen nach vier. Damit unterbietet die Augustiner-Großgaststätte locker jeden Mc Donalds-Servier-Rekord. Fehlt nur der Drive-In. Die Speisen waren geschmacklich ok, reichlich und gemeinsam mit dem Teller microwellenwarm.
7. Mai 2010 um 12:43
Tststs, der Form halber, muss ich darauf hinweisen, dass ein „Kartoffelkloß“ gerne mal im Halse stecken bleibt, ein Kartoffelknödel ist jedoch – gerade im Augustiner – ein Gedicht ;-).
7. November 2009 um 23:27
Ist sowieso das beste!!