Zeitreise geglückt
Phillip Boa and the Voodooclub ⎮ Substage ⎮ 15.04.2011
Gestern war es endlich wieder so weit. Die Band, von der ich einfach nicht genug bekomme, spielte im nahen Karlsruhe. Pünktlich zu diesem feierlichen Ereignis kam Altbenz Herr Schubert nach geglückter Hüftgelenkstransplantation aus der Werkstatt und die willkommene Testfahrt über die A5 verlief ausgesprochen kommod.
Das ersetzte Differenzialgetriebe von Herrn Schubert.
Auf dem Gelände des alten Schlachthofs in Karlsruhe hat das neue Substage einen Funktionalbau aus Beton und Stahl erhalten und ich war sehr gespannt auf diesen Austragungsort für Kunst und Kultur. Leider durfte ich meine Kamera nicht mit in den Konzertsaal nehmen und so bleiben mal wieder nur ein paar Handybilder und Videos als visuelle Anreicherung dieses Artikels.
Ich verstehe diese ablehnende Veranstalter/-Künstlerhaltung zu guten Kameras nicht richtig. Lieber nehmen sie Hunderte schlechte Bilder und Videos in Kauf, die mit hochgereckten Armen geschossen werden und dabei nur bedingt schön anzusehen sind, als ein paar Fotoenthusiasten einzulassen, die mit der Linse vor ihrem Auge ein paar gute Bilder zustande bringen, dafür aber die Arme ansonsten unten lassen.
Das gestrige Konzert war in mehrerlei Hinsicht etwas ganz Besonders. Zum einen gab es eine Vorband, die das Publikum zu ordentlichem Applaus animierte und die Hoffnung auf einen kompetenten Musikernachwuchs macht. Ich habe mir sogar den Tonträger von Carla Dalla Torre gekauft – Premiere für mich, was eine Vorband angeht!
Zum anderen hatten wir für dieses Konzert vereinbart, dass nur die Lieder der beiden Alben Helios (1991) und Boaphenia (1993) gespielt werden. Eine Playlist mit „Pfirsicheisen“, „Galerie der Fälschungen“ und „Mary Rose“ ließ die Zusammenkunft in weiten Teilen zu einem ehrfürchtig-besinnlichen Liederabend werden. Annerkennender Beifall statt Moshpit, nicht zuletzt wegen einer ansehnlichen Lichtshow und eines überragend abgemischten Sounds. Es zeigte sich so eine Stärke der alten Combo: Popbefreite Melodien, die Emotionen auslösen, aber sich nie anbiedern. Die konsequente Songauswahl wirkte sowohl auf das erfahrene Publikum als auch auf die Künstler wie eine Zeitreise in die schönen Ecken der frühen 90er.
Im Zuge der reichlich gewährten Zugaben wurde druckvoll aufgetischt, und die zweite Stärke der guten alten Voodooclub-Ära wurde uns um die Ohren gehauen, die sich in folgender Formel zusammenfassen läßt: Die Anzahl der Trommler ist größer/gleich der Anzahl der Gesangsstimmen.
Leider hatten weder mein Weibchen noch sonst jemand aus meinem Freundeskreis Zeit und Lust, mit mir auf dieses Konzert zu gehen. Ich habe diesen Umstand durch ein ungezügeltes Merch-Shopping vergeblich versucht zu kompensieren (und bin doch stolz, dass ich, zum ersten Mal in meinem Leben, kein aktuelles Tour-Shirt gekauft habe).
✚ Parasita, dafür darfst Du mich ruhig loben! 😛
✚ Lorelei, Du hast gefehlt und etwas verpasst! Get well soon. 😦
17. April 2011 um 18:34
*hust* also ich kenne ja jemanden der da problemlos vom Fenster aus hinpinkeln kann und darüber nachgedacht hatte hinzugehen, ganz separat und für sich alleine, es dann aber doch gelassen hat weil Samstag Arbeiten anstand…
20. April 2011 um 19:21
Ahhh! Wie konnte uns das denn passieren? Ich glaube, es wird Zeit für einen Blogbeitrag zum Thema „Was Männer so Kommunikation nennnen…“
21. April 2011 um 07:52
Haha!
26. April 2011 um 18:11
Ohje, mir wurde zugetragen, dass wir gefragt wurden ob wir mit wollen… Das ist total an mir vorbeigezogen…
17. April 2011 um 11:17
Hallo,
habe gerade deinen Blog gefunden und mit Freude festgestellt, dass auch wir Erwähnung finden.
Kleine Anmerkung: der Song im Video heißt ‚You,Mirror‘ – Exhale ist auf deiner Platte 🙂
Viele liebe Grüße & hoffentlich bis bald,
Carla // Carla Dalla Torre
17. April 2011 um 16:19
Hey Carla,
vielen Dank für den Hinweis und sorry für die Titel-Verwechslung. Ich fange gerade erst an, Euch und Eure Musik zu entdecken. Ihr habt mich beeindruckt und ich wünsche Euch und mir, dass Ihr Erfolg mit Eurer Kunst habt. Den Titel werde ich natürlich sofort korrigieren.
18. April 2011 um 10:12
Dank dir, ich hoff wir haben mal wieder das Vergnügen 🙂