Archiv für Broilers

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Posted in allgemein, Musikalische Früherziehung with tags , , , on 30. April 2012 by tobikult

Broilers ⎮ Halle02 Heidelberg ⎮ 15.04.2012

Santa Muerte

Posted in allgemein, Musikalische Früherziehung with tags , , , , on 19. Oktober 2011 by tobikult

Broilers ⎮ Substage Karlsruhe ⎮ 18.10.2011

Mit Sarah im Codein-Himmel

Posted in Kultur with tags , , , , , , , on 1. Dezember 2010 by tobikult

Gestern haben The Creepshow im Nachtleben in Frankfurt gespielt. In Sachen Hörgenuss fällt dieses Ereignis glatt durch: Der Mischpultmann hat es nicht geschafft, die Musikanlage der Örtlichkeit anzupassen. Das wäre aber wünschenswert gewesen, ist das Nachtleben eher ein Partykeller mit Tresen denn ein Konzertsaal.

Es war also von den Ausmaßen und der Besuchermenge her wieder einer dieser intimen Abende mit Bühnenmenschen, die mir doch so gut gefallen. Die vier Psychobillies aus Burlington (Canada) spielten diesen Abend inmitten und mit der Gästeschar. Das war auch dringend nötig, hatten Sarah und Sean sich eine handfeste europäische Erkältung eingefangen. Nach eigenen Angaben nuckelten die beiden seit den Mittagsstunden an ihren Codein-Fläschchen, was nicht ohne Folgen blieb.

Zum einen hatte die Band sich vorgenommen, die Stücke einfach einen Tacken schneller zu spielen und so die Stimmen zu schonen. Zum anderen wirkte das Codein eher beflügelnd als sedierend. Und so ging Sarah ab „wie ein Schnitzel“ (Zitat von Ina W.), auf der Bühne und gelegentlich auch quer durch die Zuschauermenge. Das hat mächtig Spaß verbreitet und das Krächzen und Husten passte auf einmal zur gelungenen Gesamtdarbietung wie die Tempo-Schnipsel in meine Gehörgänge.

Wer miterleben möchte, wie die Band mit einem Codein-Kater abgeht: heute Abend spielt die Creepshow in Saarbrücken.

Da es bei Konzerten der vier Psychobillies auch mal richtig zur Sache gehen kann, hatte ich meine Kamera daheim gelassen. Ich konnte aber natürlich nicht völlig widerstehen und nötige Euch somit mit Handy-Impressionen.

PS: Noch eine Anmerkung zur losen Reihe „So lügt man mit Statistik“: Marktforscher meinen bestimmt, dass jemand, der zweimal innerhalb eines Monats Konzerte der gleichen Band besucht, als Fan zu bezeichen sei. Ich habe die Buster Shuffle-Jungs als Vorband gestern und vor ein paar Wochen bei den Broilers vorgeführt bekommen. Ich kann mit deren Musik aber immer noch nichts anfangen.

Es gibt Huhn Baby!

Posted in allgemein, Kultur with tags , , , , , , , , on 29. Oktober 2010 by tobikult

Wenn die Düsseldorfer Punkband BROILERS sich schon die Mühe macht nach Stuttgart zu kommen, gehört es quasi zur identitätserhaltenden Maßnahme, auch ins kopfbahnhofverwirrte Ländle zu reisen, um diese liebevoll handgemachte Musik zu genießen.

Der Zapata-Club erwies sich als guter Austragungsort, bot er mit seinen kompakten Maßen sofort ein familiäres Miteinander der Kulturen. Neben Punkern, Skins, Mods und Metalheads waren auch ein paar Gothics und Rockabillies zugegen. Das schaffen nur die BROILERS, eine so bunte Fangemeinde zusammen zu bringen. Sorgen macht ein Teil des Nachwuchses: junge Kerle mit Baseball-Caps und Joggingbuchsen auf halb acht irritierten mich und andere Szene-Ästheten. Das scheint der Preis des Ruhms zu sein. Einmal auf den Drecksauparties wie Rock am Ring und im Park aufgetreten, und Du musst mit diesem RTL2-Gesocks klarkommen. Vielleicht finden sich die Punks bald in ungewohnter Rolle wieder: als Vorbild für etwas, was sich als Stil bezeichnen ließe.

In Sachen Musik war das Konzert mal wieder ein Hochgenuss. Wie ein Defibrillator elektrisierten Sammy, Ines, Chris, Ron und die anderen Jungs die tanzwilligen Gäste. Die ersten sechs Lieder wurden, ohne Pause für Applaus, in einem Rutsch durchgespielt. Danach war der Sauerstoff knapp, die Haut verschwitzt und Sammy konnte endlich sein albernes Flanellhemd ausziehen. Von ganz alten, aber nicht ollen Kamellen bis hin zu bisher unveröffentlichten Werken war alles dabei.

Ganz neu: Harter Weg

Was beim Abschiedslied „Schenk mir eine Blume“ mit Ron los war, habe ich noch nicht herausbekommen, er hat es jedenfalls nicht mehr für dieses Lied auf die Bühne geschafft. Dafür tauchten die Einheizer-Jungs von BUSTER SHUFFLE nochmal auf, die ihr Handwerk auch sehr wohl verstehen.

Fazit: Die BROILERS bleiben meine NR. 1 der deutschsprachigen Musikkapellen und eine meiner liebsten Live-Bands.

„Gabs damals noch kein Schwarz?“

Posted in Kultur with tags , on 25. Juni 2009 by tobikult

In ein paar Wochen soll die erste DVD der Streetpunk-Kombo Broilers erscheinen. Ich habe mir schon mal die sogenannten Appetitmacher, in schlimmsprech auch Teaser genannt, gegönnt und bin an einem Zitat von Sammy hängengeblieben, dass ich gut nachvollziehen kann:

„Wie wir 92 oder 94 im Probenraum gestanden haben, mit grüner Bomberjacke mit OI!-Aufnähern -leck mich am Arsch- da fragt man sich manchmal schon: Gabs damals noch kein Schwarz?“

Die Bomberjacke ist mir erspart geblieben, der Ökolook in Pastellfarben war aber auch nicht besser anzusehen. Es muss also etwa 1995 gewesen sein, als das Schwarz auf die Erde kam. Ab da an wurde es schön auf der Welt (und in meinem Kleiderschrank).

Hier die Quelle:

People Like You

Posted in allgemein, Kultur, Musikalische Früherziehung with tags , , , , , , , , , on 18. Mai 2009 by tobikult

Ich habe es geschafft! Da liege ich allen Menschen, denen ich eine musikalische Ader nachsage, seit Tagen in den Ohren und nun hat sich tatsächlich noch jemand gefunden, der mit mir am 17.05.2009 nach Stuttgart ins LKA gegurkt ist. DANKE!

Gegeben wurden fünf! Bands für 20 EUR aus dem Verlagshaus „I USED TO FUCK PEOPLE LIKE YOU IN PRISON“.

Der Strich Acht hat uns sicher ins Ländle gefahren, litt aber an Hitzewallungen („am Wasser liegts nicht, ist keins drin…“). Bereits beim Einparken kamen uns die ersten Skins und Punks entgegen und ich beschloss erst einmal den Stern vom Kühler zu nehmen – ist MEINER, bleibt MEINER!

Nach dem Check-In und dem Startbier spielten Born to Lose auf. Zusammen mit den vier anderen Zuhörern haben wir eine ausgefeilte Performance in Sachen Streetpunk gehört und gesehen. Ein bisschen Greenday der alten Tage kamen da mit dem frühen Papa Roach zusammen. Klanglich und technisch waren wir überzeugt und haben uns großzügig über das in den hinteren Reihen tummelnde, fragwürdige Publikum hinweggesetzt und Beifall gezollt.

Toxpack hatten doppelt so viele Freunde bei der Zuhörerschaft wie Born to Lose. Der Frontmann wiegt aber auch locker doppelt soviel wie der vom vorherigen Chor. Für seine ca. 130 kg Kampfgewicht bewegte er sich, wie auch die gesamte Kombo, überraschend leichtfüßig übers Parkett und lieferte rundum eine solide Leistung ab.

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Nach diesem Vorgeplänkel kam die Band, die mich nach Stuttgart lockte: The Creepshow. Diese kanadische Formation hat den Floor ordentlich gefüllt und die ersten harten Jungs haben sich in Pogo-Laune gerempelt. Die Darbietung war beeindruckend, besser als nach den Clips bei YouTube und co zu erwarten war. Eine gelungene Melange aus handbetriebender Stromgitarre, Old-School-Orgel, gezupften Kontrabass und schnellen Takten, verfeinert mit schöner Frontfrau(stimme) und treffsicherem Männerchor hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich glaube, ich habe eine weitere Gruppe, die ich in die heavy-rotation einbinde. Perfekte Autofahrmusik, sogar wenn man gar nicht fährt.

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Mein Faible für Bands mit weiblichem Hauptgesang wurde weiter gefestigt und Sarah „Sin“ Blackwood ist die beste Zweitbesetzung, die man sich wünschen kann. Wenn ich mal schwanger werde, will ich auch so ersetzt werden!

Es summte noch in den Ohren, da kamen auch schon die grüngeschminkten und mit Kunstblut garnierten Horrorpunks von Demented Are Go. Nach zwei Liedern sind wir erst mal frische Luft schnappen gegangen. Die Performance wies optische und akkustische Zumutungen auf. Es lag der Verdacht nah, dass der Sänger die Wartezeit nicht mit den Groupies sondern mit Johnnie, Jim und anderen Versuchungen überbrückte. So wird aus Horrorpunk schnell ein Gruselkabinett. Vor den heiligen Hallen war entsprechend viel los. Ich entdeckte eine Leuchtreklame, die die Nachwuchsprobleme der sich dort zusammengefundenen Gemeinde in großen Lettern von der Wand in die Welt strahlte und drückte auf den Auslöser.

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Wir waren lange draußen. Sehr lange. Und Demented Are Go haben auf der Bühne durchgehalten. Die Merch-Stände boten eine überschaubare Zuflucht und auch das altbekannte „sehen und gesehen werden“ wurde bald eintönig. Entweder Glatzen mit Ben Sherman Shirts und Springern in himmelblauen Jeans und hängenden Hosenträgern oder Surferboys, deren Vintage-Car-Träume nur auf einem lummeligen T-Shirt existieren. Dazwischen hin und wieder (aber irgendwie zu wenige) Urgesteine, Orginale und Stilikonen.

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Gegen 22.00 Uhr war dann alles b(e)reit für die Broilers. Punkrock aus Düsseldorf hat sowieso schon etwas, was in mir Stimmungen erzeugt, wie bei den Großeltern ein echter Besuch bei „Zum blauen Bock“. Doch diese jungen Volksmusiker haben ein Problem. Es stehen in der ersten Reihe gleich drei charismatische und dazu noch begabte Künstler: Sammy, Ron und Ines. Wie soll man sich da auf das Ganze konzentrieren oder mal die handwerkliche Leistung von Chris und Andi und dem Burschen am Sax auf sich wirken lassen?

Mit diesen sechs Animateuren führten uns die Broilers durch eine Nacht voller Schweiß, Gegröhle und Gerempel. Dabei wirken vor allem Sammy und Ines wie die Streetworker des proletarisch anmutenden Publikums. Da alle Anwesenden die Texte vorher auswendig gelernt hatten und die Künstler nicht müde wurden zum Mitmachen aufzufordern, entstand schnell das notwendige Wir-Gefühl, damit betreutes Singen, Trinken und Tanzen gelingt. Das Jugendamt und die Trachtengruppe der örtlichen Ordnungsmacht hat auf alle Fälle einen guten Grund, der ganzen Band mal Blumen zu schenken.

Nach über zwei Stunden dieser erlebnispädagogischen Gruppenarbeit entließen uns die Broilers wieder in unser schnödes Leben. Geblieben ist nicht nur die Erkenntnis, dass man auch mit Menschen, die je nach Alkoholisierungsgrad zwischen einfach-strukturiert und grobschlächtig oszillieren, einen über fünfstündigen Konzertabend prima überleben kann, sondern daß es im Punk auch Strömungen gibt, in denen das Beherrschen der eigenen Instrumente und eine geübte Sangesstimme keineswegs hinderlich wirken. Persönlich bleibt mir nach diesem Abend nach heutiger Selbstdiagnose eine latente Harthörigkeit.

Als Randnotiz soll nicht unerwähnt bleiben, dass es hübsch anzusehen war, wie hoch die Dichte der Skins und Iro-Punks war, die mit eigenem oder elterlichen Neubenz vor- und abfuhren. Das findet man so wahrscheinlich auch nur im Ländle.