Archiv für Depeche Mode

Gothic Friday: Die Musik und Du

Posted in allgemein with tags , , , , , , , , , , , , , on 12. Februar 2011 by tobikult

Die Blogparade unter der Leitung von Spontis.de geht in die 2. Runde und es gibt was auf die Ohren.
Dieses Mal gilt es, einen Fragenkatalog rund um die schönste Nebensache der Welt zu beantworten: MUSIK!

Was bedeu­tet Musik für Dich? Wie wich­tig ist sie Dir?

Gute Musik ist mir wichtiger als gutes Essen. Und wer weiss, wie gerne ich gut esse, der ahnt, welchen Stellenwert Musik in meinem Leben einnimmt.

Wel­che Rich­tun­gen »schwar­zer Musik« hörst du? Nenne ein Bei­spiel, das für Dich deine Bedeu­tung des Genre am bes­ten wie­der­gibt.

Ich bin altersmilde geworden und höre von Darkwave über FuturePop bis GothicMetal alles, was für mich wohlklingt. Nur den Knicklicht-Kindergarten erspare ich mir.

Wie wür­dest deine musi­ka­li­sche Lauf­bahn beschrei­ben? Über wel­che Rich­tung der Musik bist Du in die Szene gekom­men, wel­che hast hin­zu­ge­won­nen, wel­chen hast du abge­schwo­ren und was hörst du heute?

Ich gebe mal eine Video-Antwort:

Die frühen Jahre

Ohne Mode, Cure und den Neubauten wäre ich trotzdem kein HipHopper geworden!

Die wilden Jahre

Hier und heute


Ich gewinne ständig neue Musikeindrücke hinzu, komplett verlustig gegangen ist mir eigentlich nur Lacrimosa, die kann ich heute nicht mehr hören.

Wie und wo hörst du Musik am liebs­ten?

Auf Konzerten, auf denen der Tontechniker sein Handwerk versteht! Ansonsten mit einem Sony MDR-V700, weil der den Bass bis ins Rückenmark drückt!

Wel­che Musik hörst du außer­halb der typi­schen dunk­len Musik noch?

Wer meinen Blog verfolgt, weiss, dass ich gerne musikalische Ausflüge unternehme. In meine aktuelle Heavy-Rotation haben es aber nur wenige Exoten geschafft: Björk, Broilers, P!nk, Get Well Soon.

Mal ange­nom­men, Du könn­test ein Instru­ment spie­len, hät­test eine tolle Stimme und wür­dest zusam­men mit Freun­den eine Band grün­den. Wel­che Rolle in der Band wäre Deine?

Drummer!

Nenne 5 dei­ner Alben die für Dich unver­zicht­bar mit Szene ver­bun­den sind.

Darf ich auch eine Fotoantwort geben?

Wer diese Scheiben im Schrank hat, muss damit leben, dass er zur Szene gehört.

🙂

Wel­che musi­ka­li­schen Eigen­schaf­ten hat für dich das ideale Lied?

Dieses Lied wird es hoffentlich nie geben. Ich würde womöglich aufhören, neue Musik zu erkunden. Dieses Lied schürt eine Sehnsucht, die aber nicht erfüllt wird. Es hat einen wunderbar durchkomponierten tiefen Bass. Es braucht sowohl eine Männer- als auch eine Frauenstimme. Das ideale Lied braucht Platz und ist deshalb mindestens 6 Minuten lang.

Wel­che Band oder wel­chen Musiker/in wür­dest Du gern mal inter­viewen und auf wel­chen Frage musst Du dabei unbe­dingt eine Ant­wort haben?

Aus der Szene würde ich gerne einmal ein paar Takte mit Anne Clark sprechen und sie fragen, was sie von ihrem aktuellen Publikum hält. Ansonsten habe ich mit Björk noch ein Hühnchen zu rupfen…

Wer oder was reprä­sen­tiert für Dich die Zukunft der »schwar­zen« Musik?

Der FuturePop-Bereich um Covenant und VNV Nation. Mit einer Weiterentwicklung in diese Richtung könnte ich gut leben. Ich liebe in Clubs ganz besonders EBM, aber der entwickelt sich seit Jahren nicht mehr weiter und ist deshalb schön und tot. Das gilt auch für so glanzvolle Musik, wie sie QNTAL und Deine Lakaien machen.

Musikalische Früherziehung

Posted in Musikalische Früherziehung with tags , , , , , , , on 10. April 2010 by tobikult

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Soundtrack unseres Lebens ist zuemeist doch nicht so individuell, wie wir es uns vorgauckeln.
Die Idee, im monatlichen Rhythmus den Besuchern eines Blogs eine Playlist des Autors vorzustellen, gefällt mir aber so gut, dass ich die Rubrik „Musikalische Früherziehung“ hiermit neu einführe.

Für den Monat März 2010 sah die Top 5 der Musik zu meinem Film so aus:

Platz 5

MONO INC. – Get Some Sleep

Platz 4

Anne Clark – Boy Racing

Platz 3

Get Well Soon – Angry Young Man

Platz 2

Covenant – Call The Ships To Port

(diesen Monat gerne in der hier verlinkten Version von DJ Tomcat)

Platz 1

Depeche Mode Photographic

(und zwar in der „Bizarr-Version“, die auch Basis für die Live-Performance ist)

Ü30 Wochenende

Posted in Kultur, Mobiles Kulturgut with tags , , , , , , , , , , , on 1. März 2010 by tobikult

Am Samstag spielten Depeche Mode das letzte Konzert ihrer „Tour of the Universe“. Das haben wir uns nicht entgehen lassen, weckten den Altbenz aus dem Winterschlaf und reisten nach Düsseldorf. Das Konzert in der LTU-Arena (NIEMAND nennt das Ding ESPRIT-Arena) wurde mit einem kleinen Musikbeitrag der legendären Band Nitzer Ebb eröffnet und wir nahmen unsere Plätze ein, wie es auf der Karte vermerkt war: „Vor der Bühne“.

Die alten EBMler können auch nach über 30 Jahren im Musikgeschäft nicht singen und Instrumente spielen, aber Musik machen sie trotzdem. Und was für welche! Dieses eindeutige Bekenntnis von Depeche Mode zum EBM hat mich natürlich sehr gefreut, hatte ich bei manchen neueren Liedern doch Sorge, die madonnereske Anbiederung an „die letzte große Jugendkultur“ Hip Hop (behauptet immerhin Klaus Farin), würde auch vor dieser großen Band nicht Halt machen. Aber wir sind zwar zum Pogen zu alt aber eben doch zu jung zum Sterben!

c (hier der Videobeitrag aus London, D-Dorf liegt noch nocht vor).

So starteten die gestandenen Männer von der Insel mit einer ordentlichen Portion Vorschusslorbeeren. Die brauchte es auch, spielten sie natürlich erst ihren neueren Krempel runter. Mit „Wrong“ gibt es aber ein kompatibles und bühnentaugliches Stück aus der Gegenwart. Damit zog die Stimmung des gewohnt textsicheren Publikums an und es wurde ein Meilenstein der alternativen Musikgeschichte nach dem anderen abgefeiert. Der unter Druck geratene Videobeitrag von „Strange Love“ wurde einfach inklusive dem Song ausgelassen. Das war jetzt das zweite Konzert in Folge, wo irgendeine Zensur mitgemischt hat. Frechheit! ABER: Hier nochmal für alle Weicheier, Fremd- und Nichtbelichteten: Kunst findet immer ihren Weg. Kunst kommt ja nicht von Können sondern von Müssen!   Leider ist diese Video mit einer Zugangsbeschränkung versehen. Liebe Sittenwächter, wir sind die Generation, die nach Falcon Crest mit FA-Duschbad-Werbung großgeworden sind! Zwischendurch bestand für das Konzert noch die Gefahr, dass die Ü30-Party vor der Bühne zum Kindergeburtstag mutiert wäre, es wurden bei „Policy of Truth“ hunderte von Luftballons dem Publikum zum Spielen angeboten. Das Animationsprogramm wurde nach dem einen Lied dankenswerter Weise wieder eingestellt.

Mir hat das Lied „Photographic“ am Besten gefallen. Dieses lupenreine 80er Stück wurde hervorragend auf die heutigen Bedürfnisse alternernder Waver abgestimmt und hat die Arena genauso gerockt wie das Armgewedel bei „Never Let Me Down Again„. Für mich ist es in viellerlei Hinsicht eine fast schon vergessene Hymne, die das Zeug hat, meine nächsten Jahre musikalsich zu untermalen.

Leider gab es nur eine Zugabe, das kann ich ja gar nicht leiden!

Nach dem Konzert fing das Wochenende an, anspruchsvoll zu werden. Der Altbenz hatte mit 38 Jahren plötzlich Hitze und Inkontinenz. Er läßt sich anscheinend in diesem Alter lieber fahren, als das selbst zu bewerkstelligen.

So sparte er sich die Heimreise durch das Sonntags-Sturmtief Xynthia, mit gesperrten Autobahnen und tieffliegenden Gehölzen.