Viele ängstliche Zeitgenossen sehen stets den Untergang des Abendlandes voraus, wenn eine neue Ausgabe des Satire-Magazins Titanic erscheint. Mein Deutsch-LK-Lehrer (den alleine die ganzen Bindestriche in meinen Texten wahnsinnig gemacht hätten) wusste es besser und lehrte der Klasse „Satire darf alles und bewirkt nichts.“ Mit dieser erweiterten Tucholsky-These ausgestattet, besuchten wir am Wochenende die Ausstellung „Titanic, das Erstbeste aus 30 Jahren“ im Caricatura Museum Frankfurt.
Neben rührenden Dokumentationen, z.B. zur Fußball-WM 2006 oder über DIE PARTEI, ist die Orginal Barschel–Engholm-Wanne ein Höhepunkt dieser Werkschau. Probeliegen ausdrücklich erwünscht! Außer uns vier Spinnern hat sich aber in der Zeit unseres Besuchs niemand getraut, vom Betrachter zum Aktionskünstler zu werden, um diese historische Handlung im Selbstversuch nachzuvollziehen.
Für 5 EUR Eintritt bekommt man in diesen Tagen in Frankfurt eine kurzweilige, humoröse Perspektive auf die letzten 30 Jahre angeboten, die eines deutlich zeigt: Unser Schiff wäre in Trostlosigkeit versunken, hätten wir uns nicht den Bundeskohl geleistet!