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Es gibt Huhn Baby!

Posted in allgemein, Kultur with tags , , , , , , , , on 29. Oktober 2010 by tobikult

Wenn die Düsseldorfer Punkband BROILERS sich schon die Mühe macht nach Stuttgart zu kommen, gehört es quasi zur identitätserhaltenden Maßnahme, auch ins kopfbahnhofverwirrte Ländle zu reisen, um diese liebevoll handgemachte Musik zu genießen.

Der Zapata-Club erwies sich als guter Austragungsort, bot er mit seinen kompakten Maßen sofort ein familiäres Miteinander der Kulturen. Neben Punkern, Skins, Mods und Metalheads waren auch ein paar Gothics und Rockabillies zugegen. Das schaffen nur die BROILERS, eine so bunte Fangemeinde zusammen zu bringen. Sorgen macht ein Teil des Nachwuchses: junge Kerle mit Baseball-Caps und Joggingbuchsen auf halb acht irritierten mich und andere Szene-Ästheten. Das scheint der Preis des Ruhms zu sein. Einmal auf den Drecksauparties wie Rock am Ring und im Park aufgetreten, und Du musst mit diesem RTL2-Gesocks klarkommen. Vielleicht finden sich die Punks bald in ungewohnter Rolle wieder: als Vorbild für etwas, was sich als Stil bezeichnen ließe.

In Sachen Musik war das Konzert mal wieder ein Hochgenuss. Wie ein Defibrillator elektrisierten Sammy, Ines, Chris, Ron und die anderen Jungs die tanzwilligen Gäste. Die ersten sechs Lieder wurden, ohne Pause für Applaus, in einem Rutsch durchgespielt. Danach war der Sauerstoff knapp, die Haut verschwitzt und Sammy konnte endlich sein albernes Flanellhemd ausziehen. Von ganz alten, aber nicht ollen Kamellen bis hin zu bisher unveröffentlichten Werken war alles dabei.

Ganz neu: Harter Weg

Was beim Abschiedslied „Schenk mir eine Blume“ mit Ron los war, habe ich noch nicht herausbekommen, er hat es jedenfalls nicht mehr für dieses Lied auf die Bühne geschafft. Dafür tauchten die Einheizer-Jungs von BUSTER SHUFFLE nochmal auf, die ihr Handwerk auch sehr wohl verstehen.

Fazit: Die BROILERS bleiben meine NR. 1 der deutschsprachigen Musikkapellen und eine meiner liebsten Live-Bands.