Archiv für SMS

Wo geht’s hier bitte zum Tellerrand?

Posted in Musikalische Früherziehung with tags , , , , , , , , , , , , , , , , , on 12. Januar 2013 by tobikult

Ich habe einige Freunde, die deutlich jünger sind als ich. Sie sind auch sonst keine Grufties. Sie hören „Deep Tech“, „Electro-House-Dubstep“ und „Minimal“ und ihr WGT heißt SMS. Sie posten youtube-Videos auf facebook und da ich neugierig bin, höre mir die Clips an. Einige Werke beurteile ich als Stromverschwendung. Manchmal bleibe ich auf Liedern hängen und finde Gefallen an den Klängen und Melodien. Ohne diese Vorschläge auf facebook wüßte ich nicht wer Paul Kalbrenner ist oder dass Crystal Castle was mit Robert Smith gezaubert haben.

Das ist mir unheimlich, würde ich doch mit meinem Blut unterschreiben, dass ich in einer House-Dupstep-Disko zu Staub zerfallen werde. Nicht meine Welt, nicht mein Geschmack und erst recht nicht mein Lebensgefühl!

Soweit die Lebenslüge. Hier die Realität: Ich habe vor einer Woche das Lied (?) „Water and Wine“ von Aleah als Private Edit/Remix von Stefan Biniak gehört und derart daran Gefallen gefunden, dass ich es letzte Woche täglich gehört habe.

So düster die Stimmung, der Text, die Stimme. Aber wie sollte das sein können? Ich kann das doch nicht mögen! Mir müssen doch die Ohren bluten!

😯

Kurz vor der Vollendung einer handfesten Identitätskrise bin ich der Sache auf den Grund gegangen.

Ich kann mit großer Erleichterung heute sagen: ich höre Gruftimusik sogar durch inse-inse bumm-bumm-bumm durch!
:mrgreen:

Aleah macht in ihrem eigentlichen künstlerischen Schaffen wunderbar gruftige Musik! Entweder alleine oder zusammen mit Andy Cousin von All About Eve/The Mission. Das nennen die dann That Wich Remains. Auch meine Metaller-Freunde können Musik mit ihrer Stimme genießen, dann als Sängerin bei Trees Of Eternity.

Hier das Original von „Water and Wine“, das ich gerne auch mal auf dem WGT hören würde:

Ach ja, 2009 hat ASP beim SMS aufgespielt…

Wir lernen heute: Der Tellerrand ist nicht das Ende der Mahlzeit!

Einfach zu blöd!

Posted in allgemein with tags , , , , , on 20. November 2009 by tobikult

Die Telekomtochter T-Mobil probiert es jetzt mit einer, dem Bildungsniveau der Kundschaft angepassten Offerte: Anstatt drei Seiten voller kleingedruckter Vertragsklauseln, schafft es der Hausjurist der Magenta-Bande plötzlich, einen Mobilfunkvertrag unter 50 Wörtern zu formulieren und mir per sms zu schicken. Na also, geht doch, freut sich der unbekümmerte Kommunikationsjunkie.

Erst gestern habe ich auf meinem Computer diverse Verschlimmbesserungen funktionierender Programme installiert (ist das eigentlich ein von Informatikern in Gang gesetzter Teufelskreis? Software A wird verändert, Software B braucht dann auch ein Update um weiter zu funktionieren, worauf Software C auch einer kleinen Änderung unterzogen werden muss, was wiederum Software A nicht passt, aber das kann man ja im nächsten Update ändern…). Doch bevor es richtig losgeht mit der Belegung zusätzlichen Speicherplatzes durch Updates, erfreuen uns die wortgewaltigen Endbenutzer-Lizenzverträge, auch EULA genannt. Ich stelle mir das als einen der traurigsten Jobs für Juristen vor, diese langen Texte zu verfassen, die nur dann gelesen werden, wenn ein böser, böser Softwarenutzer ohne gültige Lizenz vor ein Gericht gezerrt wird.

Kurze Vertragstexte könnten vielleicht ein echter Neuanfang in der Beziehung zwischen Kunde und Anbieter sein. Aber wie soll ich die „3000“ in meinem SMS-Vertragstext deuten? Glaubt der Vertriebsprofi von T-Mobile, ich gehöre zu dem Teil der Menschheit, der zwar telefonieren kann aber mit „XXX“ unterschreibt? Wäre nicht wenigstens ein „JA ich will!“ angemessen? Mir ist eine schlichte Nummer einfach zu blöd für einen 24 Monate dauernden und 238.80 EUR schweren Handschlag.

Die Schlangen voller von Teenies vor den Schuldnerzentralen werden mit diesen Offerten bestimmt noch ein Stück länger.