Gothic Friday im September
Wer bin ich und wenn ja, wie viele? hat Richard David Precht vor ein paar Jahren sein Buch betitelt und damit eine philosophische Frage positioniert, die diesen Monat von Shan Dark und Robert an die schwarze Internetgemeinde gestellt wird.
Die Gretchenfrage, ob Gothic nun ein Lebensstil oder eine Lebenseinstellung sei, beantworte ich mir so: Ich bin mehr als ein Gothic und die Gothic-Szene hat meine Lebenseinstellung nicht geprägt.
Ich habe mich in dieser Szene wiedergefunden und mein Lebensstil scheint anschlussfähig an diese schwarzbunte Gemeinschaft (ja, liebe Knicklichter, ich verstehe Euch zwar nicht, kann Euch aber besser leiden als den örtlichen Kunstverein oder die Mitglieder des Lions-Club).
Ein wichtiges Indiz dafür, dass es sich für mich nicht um eine Lebenseinstellung handelt, ist, dass es mich immer noch irritiert, wenn ich von Stinos in Meinungsfragen auf meine Zugehörigkeit zur Gothic-Szene reduziert werde. Damit das in Zukunft mit der Schublade und mir noch leichter fällt, probiere ich es mal mit einer Zuspitzung.
Hier sind sie, die neuneinhalb Thesen, die ich für den Lebensstil Gothic zusammenraffen konnte:
1. Zwischen Pechschwarz und Nachtschwarz gibt es mehr fröhliche Farben als in einem RAL-Farbfächer.
2. Konsum macht nicht glücklich. Wer dennoch beim Shoppen Spaß hat, hat nur noch nicht seine Do-It-Yourself-Kräfte entdeckt.
3. Der Tod ist interessanter als das Leben. Sollte sich das als Irrtum erweisen, sind Leben und Tod gleichermaßen banal.
4. Gute Musik muss man sich erarbeiten und sie ist diese Anstrengung wert. Öffentlich-rechtliche Radiosender und Major-Label meiden gute Musik.
5. Die Szene wird älter und wir mit ihr. Doch in einem Paar Doc Martens oder Pikes fühlt man sich stets ein paar Jahre jünger.
6. Stil ist keine Frage des Geldes, sondern der Aufmerksamkeit, die man den Dingen, die einen umgeben, widmet und dann die schwarzen davon auswählt.
7. Rollenspiele sind der Ernst des Lebens.
8. Solange man jung ist und Haare auf dem Kopf hat, bringt man damit seinen Lebensstil zum Audruck. Danach reicht ein eloquenter Musikgeschmack.
9. Den schwarzen Lebensstil erkennt man auch am Tage und unter der Woche.
10. Gothics sind auch nur…
Und dann habe ich noch einen Gesinnungstest für Farbverwirrte im Netz gefunden:
Bist Du ein Gothic?
Sachen gibt es, die gibt es gar nicht…
13. Januar 2018 um 20:40
[…] tobikult „Ich bin mehr als ein Gothic und die Gothic-Szene hat meine Lebenseinstellung nicht geprägt.“ […]
1. Oktober 2011 um 22:30
[…] tobikult „Ich bin mehr als ein Gothic und die Gothic-Szene hat meine Lebenseinstellung nicht geprägt.“ […]
18. September 2011 um 16:12
Achso: Mein Testergebnis sagte mir,
ich sei ein Cybergothic ( 30% ).. Aber oft
wußte ich auch einfach nicht, was ich nu am
besten ankreuze, da ich ja nicht nur EINEN
ganz bestimmten Bereich in der Szene mag. 😉
( ich mag Metal, Nieten & Armstulpen aber auch
grelle Make Ups, Glitzerketten, bunte Accessoires
und Industrial, ich mags gern auch mal ganz
in schwarz und romantisch und lausche Klängen
von Deine Lakaien, Lacrimosa, ASP & Janus… usw )
Fazit: Der olle Test wird mir eben nicht gerecht. ;D
18. September 2011 um 16:01
Hi!
Ohmann, der Test… LOL ;D
Schöner Beitrag, toll geschrieben!
Und die neuneinhalb Thesen sind super! *ggg*
Dunkle Grüße! 🙂
Melle
11. September 2011 um 14:03
Hm, ich fühle mich mit meinen 29 Lenzen noch vergleichsweise jung, habe aber trotzdem kaum mehr Haare auf dem Kopf. Was mache ich denn da jetzt vor lauter Schreck mit These 8? 😮
6. September 2011 um 14:29
Hi, hi die Umfrage ist ja zum brüllen … natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen da mitzumachen und laut Analyse bin ich ein vorbildlicher Goth *lol*.
Deinen Beitrag kann ich so unterschreiben ebenso wie Deine Thesen … sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht finde ich und mit passenden Bildern untermalt 🙂
7. September 2011 um 06:50
Mein Testergebnis weist neben Gothic einen Hang zum Death Metal aus.
😕
7. September 2011 um 09:02
Ja, du weißt ja wo du einen kompetenten Ansprechpartner zur gründlichen Einarbeitung in diese Materie findest. Wir sollten mit den Klassikern von „Death“ beginnen und die Scheibe „Scream bloody Gore“ auswendig lernen.