Dieses Wochenende trifft sich die Weltturbojugend in Hamburg zu ihrem jährlichen Familientreffen.
So sehr sich die Älteren der Schwarzen Szene beizeiten schwer tun mit den optischen und musikalischen Vorlieben des Szene-Nachwuchses, so sehr freuen sie sich, dass es weiterhin auch eine düstere Jugendkultur gibt.
Das ist bei der Turbojugend etwas anders gelagert. Hier suggeriert der „Familienname“ junges Gemüse, in Wirklichkeit aber altert das weltweite Punkrock-Netzwerk schneller als eine Banane in der Sonne.
Was wie der YMCA der Punkszene anmutet, ist eine lebensfrohe Gruppe von Menschen zwischen 35 und 75, die die Liebe zu Death-Punk, wie ihn die Band Turbonegro versteht, regelmäßig zusammenbringt.
Mit Kutte und spielerisch an die Rockerszene angelehnten Strukturen drücken die Mitglieder der Turbojugend ihren Zusammenhalt nach außen aus. Dabei überlebt diese soziale Gruppe sogar die Auflösung der eigentlichen Band Turbonegro oder deren Wirren und Verirrungen. Mit ihren Liedern bietet Turbonegro einen gitarrenlastigen aber inhaltlich überzeugenden Soundtrack für das Leben zwischen Pubertät und Altenwohnheim:
Six Pack
Sell Your Body To The Night
Hot Cars
I Got Erection
I’m In Love With The Destructive Girls
All My Friends Are Dead
Fuck The World
Deathtime
Let’s Go To Mars
Musikalisch und ästhetisch gelten Turbonegro als Quelle der Inspiration für Marilyn Manson, HIM und andere Düster-Rocker. Der Fanclub unter geschätzten Musikern ist überraschend groß und die Städtepartnerschaft zwischen Oslo und Hamburg lebendiger denn je. Ich wünsche der Turbojugend ein rauschendes Wochenende in Hamburg und einen immer währenden Sieg gegen das Erwachsenwerden.
Fuck The World!